Laborsicherheit 2024/25 Deutsch
Einführung
Arbeitssicherheit ist ein äußerst wichtiges Thema – und zwar für dich ganz persönlich. Jeder von uns möchte am Ende des Arbeitstages sicher und gesund nach Hause gehen. Aber die Realität sieht leider oft anders aus.
Weltweit verunglücken jeden Tag ca. 6.400 Arbeitnehmer:innen tödlich, das sind über 2,3 Millionen Menschen pro Jahr und damit fast doppelt so viele Tote wie im Straßenverkehr. Das bedeutet: alle 13 Sekunden stirbt ein Mensch durch einen Arbeitsunfall, also etwa 4 pro Minute oder 276 pro Stunde. Während ihr diesen Absatz gelesen habt, sind irgendwo auf der Welt zwei Menschen durch (fast immer unnötige) Arbeitsunfälle verstorben.
Innerhalb der EU und damit auch in Österreich gelten für die Arbeitssicherheit sehr viel strengere Regeln als in anderen Ländern. Das zahlt sich aus: In der EU sterben „nur“ ca. 10 Menschen pro Tag durch Arbeitsunfälle. Trotzdem ist jeder Arbeitsunfall ein Unfall zu viel – denn fast alle Arbeitsunfälle könnten durch sicheres Arbeiten vermieden werden.
Wie aber vermeidet man Arbeitsunfälle, wie vermeidet man schwere Verletzungen oder sogar Todesfälle?
Ganz banal gesprochen: indem man sicher arbeitet und sich an die vorgegebenen Sicherheitsregeln hält. Diese Regeln, also auch die in dieser Schulung vermittelten Grundregeln der FHV, dienen eurer Sicherheit, und der eurer Kolleg:innen.
Sicherheit und sicheres Arbeiten sind eine Frage der Einstellung, des Mindsets.
In folgender Abbildung sind die statistischen Zusammenhänge der Unfallschwere und der Unfallhäufigkeit abgebildet. Vereinfacht gesagt, kommt auf 30.000 Beinahe-Unfälle ein tödlicher Arbeitsunfall.
Pyramide der statistischen Häufigkeiten von Unfällen mit unterschiedlicher Schwere der Folgen.
Schön und einfach wäre es, wenn man nur für die Spitze der Pyramide Sicherheitsvorschriften bräuchte – dann könnte man nämlich den Rest der Zeit einfach drauflosarbeiten, ungestört von irgendwelchen Sicherheitsregeln. Aber die Erfahrung der Praxis (und viele wissenschaftliche Untersuchungen) zeigen, dass wir bei der Unfall-Verhütung immer unten anfangen müssen. Wenn man stets und konsequent sicher arbeitet, Risiken vermeidet und möglichst schon alle Beinahe-Unfälle ausschließt, dann sinken auch die Zahlen für Unfälle mit Verletzungen, schweren Verletzungen und Toten.
Bitte gewöhnt euch deshalb den Mindset an, immer zuerst an eure Sicherheit zu denken. Damit ihr am Abend alle gesund nach Hause gehen könnt!
Ich möchte hier noch ein weiteres Thema ansprechen: Die allermeisten von euch werden in eurem Berufsleben irgendwann in verantwortlichen Positionen sein, vielleicht im Management, vielleicht in der Produktionsleitung, vielleicht in der Entwicklung oder im Vertrieb. Wenn ihr dabei Menschen führt, seid ihr auch für den Arbeitsschutz dieser Menschen verantwortlich – nicht nur moralisch, sondern auch juristisch. Im Falle eines Unfalls wird man dann mit dem Arbeitsinspektorat und vielleicht auch mit der Staatsanwaltschaft sprechen müssen. Wenn dann herauskommt, dass man sich nicht ausreichend um die Sicherheit gekümmert hat, weil man Zeit oder Kosten einsparen wollte, macht man sich im schlimmsten Fall persönlich strafbar. Deshalb gilt auch als Führungskraft:
Safety first!
Ich wünsche euch und uns allen ein stets unfallfreies Arbeiten an der FHV!
Joachim Vedder
Leiter Fachbereich Technik (und zertifizierte Sicherheitsfachkraft)
Joachim Vedder
Leiter Fachbereich Technik (und zertifizierte Sicherheitsfachkraft)
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