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Übungstexte

Übungstext 1: Wiederholt vorkommende geschlechtsbezogene Begriffe
Übungstext 2: Begriffe mit Institutions-/Organisations- bzw. Funktionsbezug

Übungstext 1: Wiederholt vorkommende geschlechtsbezogene Begriffe

Auszüge aus dem Sprachleitfaden für diskriminierungsfreie Kommunikation, Beispiele siehe im jeweils genannten Kapitel.

1. Sichtbarmachung der menschlichen Vielfalt

In einer diskriminierungsfreien Kommunikation werden Menschen in ihrer Vielfalt sichtbar gemacht. Um Geschlechtervielfalt in der Sprache abzubilden, soll diese [durch Platzhalter, Anm.] „geöffnet“ werden.

2. Alternative Formulierungsvarianten

In Fällen, in denen eine Geschlechtszuordnung von genannten Personen keinen inhaltlichen Mehrwert darstellt, bieten sich verschiedene Möglichkeiten des geschlechtergerechten oder -neutralen Formulierens (…).
Statt:

Rolle und Aufgaben eines Moderators

Dem Moderator kommt eine Leitungs- beziehungsweise Führungsaufgabe innerhalb der Gruppe zu, da er deren Kommunikation steuert. Er agiert nicht aufgrund seiner hierarchischen Macht, sondern vielmehr aufgrund seiner Methoden- und Prozesskompetenz. Der Moderator sorgt für das Erreichen eines definierten Zieles innerhalb der Gruppe und unterliegt gleichzeitig der Verantwortung des Auftraggebers. Er agiert somit auch als Bindeglied zwischen der Gruppe und dem Auftraggeber. Um das vorgegebene Ziel zu erreichen, führt der Moderator den Gruppenprozess zielgerichtet mittels geeigneter Moderationsmethoden. Dazu ist es nicht notwendig, dass er Experte auf dem Themengebiet des Arbeitsauftrags ist. Seine Aufgabe besteht vielmehr darin, die Gruppenkollegen zu motivieren und jeden Einzelnen in den Prozess miteinzubeziehen. Situationsbedingt kann es von Vorteil sein, externe Moderatoren einzubeziehen. Diese können Mitarbeiter von anderen Abteilungen desselben Betriebes oder unternehmensfremde Moderatoren sein. Diesen fällt es zumeist leichter, neutral gegenüber dem Arbeitsauftrag und dem Auftraggeber zu sein und sie sind unvoreingenommener gegenüber Gruppenmitgliedern.
Lösungsvorschlag 1 - Vorwiegend: Versachlichung, von den Personen weg zu den Aufgaben oder passive Formulierungen

Rolle und Aufgaben Moderierender

Mit der Steuerung der Kommunikation kommt Moderierenden eine Leitungs- beziehungsweise Führungsaufgabe innerhalb der Gruppe zu. Die Moderation erfolgt nicht aufgrund einer hierarchischen Macht, sondern vielmehr aufgrund der vorhandenen Methoden- und Prozesskompetenz. Die moderierende Person sorgt für das Erreichen eines definierten Zieles innerhalb der Gruppe und unterliegt gleichzeitig der Verantwortung jener, in deren Auftrag sie agiert. Sie agiert somit auch als Bindeglied zwischen der Gruppe und der auftraggebenden Instanz.Um das vorgegebene Ziel zu erreichen, wird der Gruppenprozess zielgerichtet und mittels geeigneter Moderationsmethoden geführt. Dazu ist keine eigene Expertise auf dem Themengebiet des Arbeitsauftrags notwendig. Die Herausforderung besteht vielmehr darin, die Teilnehmenden zu motivieren und jede einzelne Person in den Prozess miteinzubeziehen. Situationsbedingt kann es von Vorteil sein, eine externe Moderation zu beauftragen. Diese kann von Mitarbeitenden anderer Abteilungen desselben Betriebs oder unternehmensfremden Moderierenden übernommen werden. Externen fällt es zumeist leichter, neutral gegenüber dem beauftragenden Unternehmen und dem Arbeitsauftrag zu sein. Auch sind sie unvoreingenommener gegenüber den Gruppenmitgliedern.
Lösungsvorschlag 2 - Vorwiegend: Personenbezogen, im Plural, mit non-binärem Sprachgebrauch

Rolle und Aufgaben von Moderator:innen

Moderator:innen kommt eine Leitungs- beziehungsweise Führungsaufgabe innerhalb der Gruppe zu, da sie deren Kommunikation steuern. Sie agieren nicht aufgrund ihrer hierarchischen Macht, sondern vielmehr aufgrund ihrer Methoden- und Prozesskompetenz. Moderator:innen sorgen für das Erreichen eines definierten Zieles innerhalb der Gruppe und unterliegen gleichzeitig der Verantwortung der Auftraggeber:innen. Sie agieren somit auch als Bindeglied zwischen der Gruppe und der auftraggebenden Stelle. Um das vorgegebene Ziel zu erreichen, führen Moderator:innen den Gruppenprozess zielgerichtet mittels geeigneter Moderationsmethoden. Dazu ist es nicht notwendig, dass sie Expert:innen auf dem Themengebiet des Arbeitsauftrags sind. Ihre Aufgabe besteht vielmehr darin, die Gruppenmitgliederzu motivieren und alle in den Prozess miteinzubeziehen. Situationsbedingt kann es von Vorteil sein, externe Moderator:innen einzubeziehen. Dies können Mitarbeitende anderer Abteilungen desselben Betriebes oder unternehmensfremde Moderator:innen sein. Externen Personen fällt es zumeist leichter, neutral gegenüber dem Arbeitsauftrag und den Auftraggeber:innen zu sein. Auch sind sie unvoreingenommener gegenüber den Gruppenmitgliedern.

Übungstext 2: Begriffe mit Organisations- bzw. Institutionsbezug

Auszug aus dem Sprachleitfaden für diskriminierungsfreie Kommunikation, Beispiele finden sich im genannten Kapitel:

Kapitel 1.3 Unterscheidung von Personenbezug und Organisations- bzw. Institutionsbezug

Ist bei Berufs- oder Gruppen-Bezeichnungen ein realer Personenbezug herstellbar, d.h. hinter der Berufs- oder Personengruppen-Bezeichnung stehen eine oder mehrere individuelle Personen, so müssen diese auch sichtbar gemacht werden. […] Sind Berufs- oder Personengruppen in ihrem Organisations- oder Institutionsbezug bzw. in ihrer Funktion abstrakt angesprochen, wird eine vorzugsweise Verwendung neutraler Begrifflichkeiten empfohlen. Fallweise können diese jedoch auch personenunabhängig beschrieben werden. […]
Statt:

Lieferantenmanagement

Hinter dem Begriff „Lieferantenmanagement“ verbirgt sich ein umfangreicher Prozess. Zunächst geht es darum, mögliche Lieferantinnen und Lieferanten aus einer Vielfalt von Lieferantinnen und Lieferanten herauszufiltern. Bei der Recherche können sowohl der Internetauftritt als auch verfügbare Bilanzen und andere Kennzahlen herangezogen werden. Ist ein Lieferant oder eine Lieferantin ausgewählt, wird eine Muster-Bestellung ausgelöst. Oftmals müssen die Produkte zuerst getestet werden, ob sie überhaupt zur Herstellung bzw. Weiterverarbeitung des eigenen Produkts geeignet sind. In einigen Fällen wird außerdem die Freigabe des Endkunden bzw. der Endkundin benötigt, um mit dem Test-Produkt produzieren zu dürfen. Sind diese Voraussetzungen geklärt, können weitere Bestellungen ausgelöst werden. Zur Einschätzung des Lieferanten oder der Lieferantin gehört jedoch auch die Bewertung der Lieferung. Diese wird nach Liefereingang anhand definierter Bewertungskriterien beurteilt. Wird die Lieferung als „ausgezeichnet“ bewertet, so könnte sich der neue Lieferant bzw. die neue Lieferantin zu einem strategisch wichtigen Partner bzw. einer strategisch wichtigen Partnerin entwickeln. Es sollten jedoch auch Maßnahmen festgelegt werden, falls die Lieferung wiederholt in ungenügender Weise erfolgt.
Lösungsvorschlag aufgrund des Organisations- bzw. Funktionsbezugs: Es geht um die Rolle eines liefernden Unternehmens. Die Verwendung einer Fußnote beim ersten Auftreten wird empfohlen, siehe Beispiel:

Hinter dem Begriff „Lieferantenmanagement“ verbirgt sich ein umfangreicher Prozess. Zunächst geht es darum, mögliche Lieferanten[1] aus einer Vielfalt von Lieferanten herauszufiltern. Bei der Recherche können sowohl der Internetauftritt als auch verfügbare Bilanzen und andere Kennzahlen herangezogen werden. Ist ein Lieferant ausgewählt, wird eine Muster-Bestellung ausgelöst. Oftmals müssen die Produkte zuerst getestet werden, ob sie überhaupt zur Herstellung bzw. Weiterverarbeitung des eigenen Produkts geeignet sind. In einigen Fällen wird außerdem die Freigabe durch den Endkunden benötigt, um mit dem Test-Produkt produzieren zu dürfen. Sind diese Voraussetzungen geklärt, können weitere Bestellungen ausgelöst werden. Zur Einschätzung des Lieferanten gehört jedoch auch die Bewertung der Lieferung. Diese wird nach Liefereingang anhand definierter Bewertungskriterien beurteilt. Wird die Lieferung als „ausgezeichnet“ bewertet, so könnte sich der neue Lieferant zu einem strategisch wichtigen Partner entwickeln. Es sollten jedoch auch Maßnahmen festgelegt werden, falls die Lieferung wiederholt in ungenügender Weise erfolgt.

[1] Beispiel für Fußnote:
Hier und im Folgenden bezeichnen Begriffe im generischen Maskulinum abstrakte Funktionen oder Organisationen/Unternehmen ohne konkreten Personenbezug. Wo dies der Fall ist, bspw. im Falle eines Unternehmens als Kunden, wird gemäß Kapitel 1.3 des Sprachleitfadens auf eine geschlechtersensible Schreibweise verzichtet. Wo konkreter Personenbezug besteht, bspw. im Falle von personalen Endverbraucher*innen, wird diskriminierungsfreie Schreibweise verwendet.


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